ZWEI TITEL FÜR VEREINE DES SCHACHBUND NRW BEI DER DVM

Mitteilungen

Deutscher Meister 2024 in der U20 ist die SG Porz, Deutscher Meister 2024 in der U14 ist der SV Erkenschwick 1923

Bericht von Jeffrey Paulus und Frank Strozewski

30 Teams aus NRW waren bei der DVM 2024 in 6 verschiedenen Spielorten in 8 Altersklassen am Start. Die Ergebnisse waren unterschiedlich. Teilweise konnten die Mannschaften bessere Ergebnisse erzielen, als es ihrer Setzung entsprach. Teilweise blieben die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurück. Alle Ergebnisse sind auf der Turnierseite der Deutschen Schachjugend zu finden: https://www.deutsche-schachjugend.de/2024/dvm/

Deutscher Meister U20 – SG Porz

In der U20 konnte die SG Porz erfolgreich ihren Titel verteidigen. Das Team war dabei gegenüber dem Vorjahr deutlich verändert – die Spitzenbretter besetzten FM Jonas Gallasch und Christian Gluma, die beim letztjährigen Titelgewinn auch schon dabei waren, außerdem blieb uns aus dem Vorjahresteam noch Rafael Sabirov erhalten, der das 4. Brett besetzte. Die freien Plätze in der Mannschaft besetzten Maximilian Menzel (Brett 3), Victor Kruse (Brett 5), sowie Julian Kliffken (Brett 6). Als Trainer und Betreuer waren Zweitligaspieler FM Alexander Suvorov, Thomas Gluma und Jeffrey Paulus mit in Breisach.

Die SG Porz war mit einem DWZ-Schnitt von 2145 an Position zwei gesetzt hinter dem Dauerkonkurrenten des Hamburger SK (Schnitt 2193). Vier weitere Teams konnten einen DWZ-Schnitt von über 2000 aufbieten, sodass mit einem spannenden Turnierverlauf zu rechnen war.

In der ersten Runde gab es gegen den KSV Rochade Göttingen einen 5,5:0,5-Auftaktsieg, nur knapp an der Höchststrafe vorbei. In der zweiten Runde hieß der Gegner SG Leipzig, an deren Spitze mit IM Nguyen der nominell stärkste Spieler des Turniers spielte. Auch wenn das Ergebnis mit 3,5:2,5 knapp aussah, wirkte der Mannschaftssieg von außen nie wirklich gefährdet. Insgesamt verliefen die ersten beiden Runden jedoch weitgehend erwartungsgemäß, wobei die TSG Oberschöneweide ein erstes Ausrufezeichen setzte und dem HSK ein 3-3 abringen konnte.

In Runde 3 wartete der erste richtig dicke Brocken – die SF Neuberg. In diesem Jahr war dieser Gegner für die SG Porz nicht zu schlagen und es gab mit 2,5:3,5 die erste Niederlage.

In Runde 4 kam es zum traditionellen Showdown gegen den Hamburger SK. Auch in diesem Jahr bot dieser Kampf wieder höchstes Drama und Emotionen. Am Ende gewinnt die SG Porz mit 3,5:2,5 und ist damit erster Verfolger von Neuberg, die die TSG Oberschöneweide mit einer starken Vorstellung 5:1 besiegen.

In der Runde 5 stand die Begegnung gegen den Ausrichter aus Freiburg-Zähringen auf dem Programm, die nach einer Auftaktniederlage gegen den HSK alle drei Kämpfe gegen teils höher eingeschätzte Teams siegreich gestalten konnten. Das Team aus NRW ließ jedoch die Gastgeber chancenlos und gewann mit 5,5:0,5, was für die Feinwertung bei Punktgleichheit Gold wert war. Die Hoffnung, Neuberg noch abzufangen, fußte im Wesentlichen darauf, dass Neuberg noch gegen den HSK spielen werden müsse – doch dann kam die Schützenhilfe aus NRW – Krefeld spielte seinen vermutlich besten Mannschaftskampf der DVM und schlug Neuberg ungefährdet mit 3.5-2.5, beförderte die SG Porz damit zurück an den Platz an der Sonne und war selber voll im Titelrennen dabei!

Folgerichtig gab es nur eine Paarung in der Vorschlussrunde – das NRW-Duell zwischen Porz und Krefeld an Tisch 1. Den Kampf gewann am Ende die SG Porz mit 4.5:1.5.

Die Meisterschaft blieb jedoch auch nach der Vorschlussrunde extrem spannend, da Neuberg den morgendlichen Dämpfer gegen Krefeld gut weggesteckt hat und im Parallelkampf den HSK ebenfalls mit 3.5-2.5 niederrang, lediglich die Feinwertung spricht vor der Schlussrunde knapp zugunsten des Porzer Teams. Außerdem klopft die TSG Oberschöneweide wieder im Titelrennen an, die nach ihrer Abreibung gegen Neuberg zwei starke Reaktionen gegen Leipzig und Freiburg zeigten und mit einem Mannschaftspunkt Rückstand auf Position 3 standen.

Die Schlussrunde brachte damit die folgenden Paarungen im Titelkampf:
TSG Oberschöneweide (9) – SG Porz (10)
SF Neuberg (10) – SK Münster (8)

Nominell ähnlich schwere Lose für die beiden Spitzenteams, Münster schwamm nach zwei Niederlagen in Runde 1 und 3 lange im weiten Feld mit, hatte aber nun mit einem Sieg auch wieder realistische Chancen auf den Bronzerang.

So verlief auch die Runde. Der Kampf von Neuberg gegen Münster endete mit einem 3:3. So konnten beim Zwischenstand von 2:2 die beiden letzten Partien der SG Porz auch mit einer Punkteteilung beendet werden, da ein Mannschaftspunkt für die Meisterschaft ausreichte. Mit einem zittrigen 3:3 wurde der Meistertitel verteidigt! Parallel freute sich Oberschöneweide nach einem sehr starken Turnier über den 3. Platz.

Den zweiten Titel für ein NRW-Team gewann der SV Erkenschwick 1923 in Heidelberg in der U14. Das Team aus dem Ruhrgebiet war mit den Spielern Luka Schwitkowski, Sebastian Riechenberg, Phillipp Allen, Mariia Bohatyrova und Ubeyd Pazar mit einem DWZ-Schnitt von 1881 an 1 gesetzt. Als Trainer und Betreuer standen FM Kai Spriestersbach, Dennis Schulz, Peter Trzaska und Frank Strozewski der Mannschaft bei. In dieser Altersgruppe waren der SK Kaiserslautern (Schnitt 1876), der SC Noris-Tarrasch Nürnberg (Schnitt 1840), die SG Porz (Schnitt 1824), die SF 59 Kornwestheim (Schnitt 1819) und die Schachzwerge Magdeburg (Schnitt 1808) die stärksten Konkurrenten. Die geringen Unterschiede im Mannschaftsschnitt zeigen, wie spannend der Turnierverlauf war.

Deutscher Meister 2024 U14 – SV Erkenschwick

Den Turnierauftakt gegen die Karlsruher SF gelang dem SV Erkenschwick mit 3:1. In Runde 2 wurde ein verspätetes Weihnachtswunder zum Sieg gebraucht. Nach einer völlig überraschenden Wendung am 1. und 3. Brett gab es einen nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg gegen die Schachzwerge Magdeburg. Der 3:1 Erfolg stärkte die Team Moral für die weiteren Runden entscheidend.

Gegner de 3. Runde war der SSV Vimaria 91 Weimar. Hier verlief alles nach Plan mit einem Endstand von 3,5:0,5.

In Runde 4 kam es zum Duell mit der SG Porz, der einzigen Mannschaft, die auch noch ohne Verlustpunkt war. Eine Vorentscheidung wurde aber vertagt, da sich die Teams mit einem 2:2 Unentschieden trennten. Zu Beginn sah es noch nach einem Erfolg für den SV Erkenschwick aus. Aber das Auslassen von verschiedenen Chancen ließ die Porzer im Titelrennen verbleiben, allerdings mit der deutlichen schlechteren Feinwertung.

Der Gegner der 5. Runde, der zweitgesetzte SK Kaiserslautern 1905, hatte eine sehr ausgeglichene Mannschaft. Auch hier gab es mit dem 2:2 nur einen Mannschaftspunkt. Bei gleichzeitigem Erfolg der SG Porz gegen Weimar ist der SV Erkenschwick 1923 auf den 2. Platz zurückgefallen.

In der Vorschlussrunde konnte der SV Erkenschwick 1923 die Tabellenführung wegen der besseren Feinwertung zurückerobern. Gegen den Gastgeber SV Walldorf gab es einen 3:1 Erfolg. Gleichzeitig gab die SG Porz beim 2:2 einen Punkt im Duell mit dem SK Kaiserslautern ab.

 Die Entscheidung musste also am letzten Turniertag fallen. Die Paarungen lauteten Schachzwerge Magdeburg – SG Porz und SV Erkenschwick – SV Empor Berlin. Da alle noch aufs Treppchen kommen konnten, war mit spannenden Kämpfen zu rechnen.

Doch es kam anders. Der SV Erkenschwick 1923 bezwang den SV Empor Berlin mit einer konzentrierten Leistung klar mit 4:0. Damit war die Titelfrage eindeutig geklärt. Die anschließende Niederlage der SG Porz gegen die Schachzwerge Magdeburg ließen diese beiden Teams die Plätze tauschen und dem SV Erkenschwick 1923 einen Punkt Vorsprung in der Abschlusstabelle. Mit 12:2 Mannschaftspunkten und 20,5 Brettpunkten ist das erste Deutsche Mannschaftstitel für den SV Erkenschwick.

Hier noch die weiteren Podestplätze der NRW-Mannschaften:
U16 Platz 2 für die SG Porz
U16W Platz 3 für die SG Porz
U12 Platz 2 für den Düsseldorfer SV