DSB – Am 1. November ist es soweit. Der Oberhausener Schachverein 1887 (OSV) führt sein mittlerweile traditionelles Generationenturnier durch. Damit werden Mitglieder des Vereins geehrt, die ihren 80. Geburtstag oder andere runde Jubiläen feiern. Einer von ihnen ist Alfred Schlya, der bereits 2021 zu seiner 70-jährigen Vereinsmitgliedschaft ein Generationenturnier „auslöste“. Am 25. Oktober feiert Schlya seinen 90. Geburtstag und das Generationenturnier ist wieder ihm gewidmet.
Schlya hält seinem Verein seit dem 1. Juli 1951 die Treue, als er aus Anlaß der Stadtmeisterschaften Mitglied wurde. Der Verein freut sich auf das Turnier und schreibt auf seiner Website „Wir dürfen davon ausgehen, dass unser Jubilar viele Anekdoten aus seinem bemerkenswerten Leben als Schachspieler, langer Vorsitzender unseres Vereins, sowie Präsident des Deutschen Schachbundes, zu berichten hat.„
Alfred Schlya war von 2001 bis 2007 Präsident des Deutschen Schachbundes. In seiner Amtszeit holte er die Schacholympiade 2008 nach Dresden. Die Bewerbungsunterlagen der Stadt Dresden und vom DSB wurden im März 2004 unterzeichnet und an die FIDE übergeben. Im Oktober desselben Jahres erhielt Dresden den Zuschlag. Für seine Verdienste verlieh ihm der DSB beim Bundeskongress 2007 die Ehrenpräsidentschaft. „Ohne sein Wirken als Funktionär sind der Schachbund Nordrhein-Westfalen und der Deutsche Schachbund kaum denkbar.“ schrieb Hans-Jürgen Weyer, DSB-Vizepräsident 2009-11 und 2019-21, zu Schlyas 85. Geburtstag. Und das trifft natürlich heute auch noch zu. Schlya verfolgt mit Interesse die Entwicklung des Deutschen Schachbundes und ist noch aktiv bei vielen Sitzungen dabei. Der Deutsche Schachbund und die Präsidentin Ingrid Lauterbach wünschen ihm zu seinem 90. Geburtstag alles Gute und viel Gesundheit. Sie freut sich ihn regelmäßig bei Kongressen und Hauptausschüssen begrüßen zu können.
Alfred Schlya wurde am 25. Oktober 1935 in Hettstedt in Sachsen-Anhalt geboren. Noch während seiner Jugend fand er in Oberhausen im Ruhrgebiet eine neue Heimat. Hier war er nicht nur beruflich als Verwaltungsbeamter tätig, sondern wurde bereits mit 15 Jahren Mitglied im OSV. Schlya wurde nicht nur einer der besten Schachspieler des Vereins, sondern war bereits wenige Jahre nach seinem Eintritt im Vorstand tätig. Vereinsmeister wurde er 1960, 1965, 1967, 1969 und 1970, Stadtmeister 1960, 1961, 1967, 1969, 1975 und 1981. Ab 1965 war er vier Jahre Vorsitzender des OSV, doch bereits vorher interessierte er sich für Ämter in höheren Regionen. So war er nicht nur Organisator der Endrunde der Mannschafts-Europameisterschaft 1961 in seiner Stadt, sondern auch der Frauen-Schacholympiade 1966 („Die vergessene Schach-Olympiade“ – Erinnerungen von Alfred Schlya) an gleicher Stelle. Im Schachverband Ruhrgebiet bekleidete er mehrere Funktionen und von 1993 bis 2001 war er Präsident des Schachbundes Nordrhein-Westfalen. Danach wurde er zum Präsidenten des DSB gewählt.
Für seine zahlreichen Verdienste wurde Schlya oft geehrt. Unter anderem erhielt er 1994 das Bundesverdienstkreuz am Bande und 2014 für 60 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit den Ehrenring, die höchste Auszeichung der Stadt Oberhausen. Im OSV, im SV Ruhrgebiet, im Schachbund Nordrhein-Westfalen und im DSB ist er Ehrenpräsident.
