„Da ist noch viel Potenzial.“ Beim Mammutturnier in Montenegro verpasst der DSB nur denkbar knapp weiteres Edelmetall.
DSB – Bernd Vökler, der Bundesnachwuchstrainer, wollte nicht drumherum reden. Er wisse wenig über FM Mykola Korchynskyi. Was kein Wunder ist, schließlich ist der Junge ein Ukraine-Flüchtling und noch nicht lange im DSB-Nachwuchsbereich. „Aber er scheint ein Juwel zu sein“, sagt Vökler, „selbstbewusst und ideenreich am Brett.“ Während der Jugend EM in Budva, bei der Korchynskyi am Freitag den Titel bei der U16 holte, hat sich Vökler intensiv mit dem Talent und auseinandergesetzt. Besonders die achte Runde habe gezeigt, welche Qualitäten er habe: Da sei die Lage gegen FM Jernej Koslowicz sehr unübersichtlich und schwer zu behaupten gewesen, „völlig chaotisch würde ich sagen“, so Vökler: „Aber er hat die Übersicht behalten und mit diesem starken Sieg den Grundstein für seinen Titelgewinn gelegt.“ Vökler sagt, er sei ingesamt „durchaus zufrieden“ mit dieser EM.
Zwischen zweiter Bundesliga – und Titelgewinn
Korchynskyi spielt in der zweiten Bundesliga für den SV Erkenschwick. Im Team ist er der stärkste Deutsche – und zuletzt auch der einzige in den ersten beiden Ligarunden – umgeben von Niederländern und Letten. Er holte 1,5 Punkte aus seinen ersten beiden Begegnungen. „Auch die Performance auf diesem Niveau im Erwachsenenbereich zeigt, dass da jede Menge Entwicklungspotenzial ist“, so Vökler. Nach dem Gewinn der Goldmedaille stellte DSB-Delegationsleiter Philipp Müller ihm einige Fragen.
